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24 | interAktiv 2/2017 | Aus der Praxis
Bauprojekt der Superlative Thorsten Sindel, Horst Walther
Es ist nicht nur die größte Erdbaumaßnahme in der nunmehr 45-jährigen Unternehmensgeschichte der
Bickhardt Bau AG, sondern wohl auch die derzeit größte Erdbaustelle in Europa.
igantische 17 Millionen Kubikmeter sen gleich sechseinhalb Mal gefüllt werden. eine sehr gute Planung, Vorbereitung und
G Boden müssen bei der Wiedernutz- Und das ist nur eine von aktuell fünf Groß- Projektsteuerung nach. Mit 19 Quadrat-
barmachung des ehemaligen Braunkohle- baustellen, auf denen im Auftrag der Lau- kilometern Fläche wird das Gewässer in
t agebaus Cottbus-Nord des Bergbauun- sitz Energie Bergbau AG (LEAG) der still- den nächsten Jahren zum größten künst-
ternehmens LEAG in der Lausitz bewegt gelegte Braunkohletagebau Cottbus-Nord lich angelegten Binnensee Deutschlands
werden. Zur Verdeutlichung: Das Material zum Cottbuser Ostsee ummodelliert wird. heranwachsen.
würde ausreichen, die etwa 930 m lange Bei diesem Vorzeigeprojekt kommt die
und 65 m breite Reeperbahn in Hamburg LEAG in schneller und kompetenter Weise Logistik vom Feinsten
über 230 m hoch zu verfüllen. Die gewaltige ihren Verpflichtungen zur Wiedernutzbar- Um die gigantische Menge von 17 Millio-
Cheops-Pyramide könnte mit diesen Mas- machung des ehemaligen Tagebaus durch nen Kubikmeter Boden in einer durch den
Auftraggeber LEAG vorgegebenen äußerst
ambitionierten Bauzeit von ca. zwei Jahren
bewegen zu können, ist eine sorgsam
geplante Baustellenlogistik erforderlich. Da
sind zum einen die Maschinen: Rund 150
Großbagger, Raupen, Grader und Dumper
sind im Einsatz. Sie sorgen dafür, dass das
Material an der einen Stelle gelöst, geladen,
transportiert und an der anderen Stelle wie-
der eingebaut wird. In Spitzenzeiten
erreicht das Bauteam Bauleistungen von
100 000 m³ an nur einem Tag. Da ist zum
anderen die Infrastruktur auf dem knapp
2.000 Hektar großen Baufeld. Über zehn
Kilometer Baustraßen haben die Erdbau-
spezialisten gleich zu Beginn der Bauar-
beiten angelegt.
Sie führen von den Abtragssektoren hin
zu der ehemaligen Ausfahrt der Braunkoh-
lebahn, die nun verfüllt wird. Dort muss
ein Höhenunterschied von maximal 40 Me-
17 Millionen Kubikmeter – das Material würde ausreichen, um die etwa 930 m lange und 65 m breite Reeperbahn in tern ausgeglichen und soviel Material auf-
Hamburg über 230 m hoch zu verfüllen.