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Geo-Informationen der vorhandenen importiert, dem Modul von ProSig für die sicheren Betriebszustände werden von
Gleislage inklusive Koordinaten, Kilo- Erstellung der Gleislage, siehe Bild 5. ProSig mithilfe definierter Bauzustände
metrierung, Höhenpunkten und Gleis- verwaltet. Die LST-Objekte werden
überhöhung und der an ihr befindlichen Planen der LSTAusrüstung und automatisch mit einer entsprechenden
LST-Bestandsobjekte. der Stellwerkslogik Rot-Geld-Färbung im Plan visualisiert,
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Die Gleislage bzw. Gleistopologie aus Pro- siehe Bild 8.
diese Informationen zu Beginn der Top ist der Ausgangsunkt für die Planung
Projekte nur unvollständig oder veraltet der LST in ProSig. Mit ihr wird ein neues Zusammen mit den baulichen LST-Objek-
vorliegen. Oft beginnt die Planung auf Planungsprojekt angelegt. Außerdem ten lassen sich auch die fachlichen und
einer unsicheren Datenlage und muss werden die wesentlichen Projektparame- räumlichen Zusammenhänge, in denen
im Verlauf aufwendig verbessert werden. ter, wie die typischen Angaben in einem sich die Objekte befinden, festlegen,
Um diese Anfangshürde zu überwinden, Schriftfeld im Plan, festgelegt. Danach beispielsweise die Signalabstände zu
werden in aktuellen Infrastrukturprojek- werden die Objekte der LST-Ausrüstung, Gefahrpunkten, funktionale Bezüge
ten, vor allem im BIM Kontext, zuneh- wie Signale, Weichen, Achszählpunkte, der Signale zu Gleismagneten und
mend die Bestandsanlagen mithilfe Gleismagnete, Bahnsteigkanten, Gleisfreimeldeabschnitten. Schließlich
mobiler bzw. fahrzeuggebundener Bahnübergänge, in den sicherungstech- wird die intendierte Stellwerkslogik
3D-Scanner-Systeme neu vermessen, nischen Lageplan nach den fachlichen systemunterstützt ins Planungspro-
siehe Bild 2. Erfordernissen eingebracht, siehe Bild 6. jekt eingebracht. Die entsprechende
Visualisierung der Fahrstraßen und des
Aus den so entstandenen Punktwolken, Neben dem Lageplan werden in der Flankenschutzes werden wiederum im
siehe Bild 3, kann mithilfe von card_1 Regel auch andere Planarten, etwa Lageplan vorgenommen, siehe Bilder 9
eine valide Trassierung hergestellt Übersichtsplan (für ESTW und ETCS) und und 10. Für die BIM-konforme Planung
werden, siehe Bild 4. Diese dient als Basis Verkabelungsplan (für Verkabelung und erfolgt eine Zuordnung zwischen den
für den Bestandsplan und einer etwaigen Kabeltiefbau), benötigt. Sie lassen sich fachlichen LST-Objekten und ihren
Umtrassierung im Projekt. Die fertige ProSig-unterstützt aus dem Lageplan 3D-Repräsentationen, insbesondere
Trassierung wird über die Integrations- ableiten, siehe Bild 7. Die für die Reali- für den in BIM Projekten notwendigen
schnittstelle ASCIBAHN in ProTop sierung des Stellwerkes notwendigen Export einer IFC-Datei. Dazu wird in
Bild 4: Trassierung des LST Musterbahnhofs „P-Hausen“ in card_1.
Bild 3: Punktwolke aus Vermes-
sung u.a. mit Gleiserkennung.
Bild 5: Gleislageplan in ProSig mit der Gleistopologie und
den Kilometer-, Höhen- und Überhöhungsangaben.
Bild 6: Ausschnitt eines Sicherungstechnischen
Lageplans in ProSig.
Bild 7: Ausschnitt eines Sicherungstechnischen
Übersichtsplans in ProSig.
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