Mit dem Rad einmal um die Außenalster

Die Freie und Hansestadt Hamburg setzt ihr Konzept zur sicheren Führung des alltäglichen Radverkehrs nach und nach um. Es existieren bereits 14 Radfahrrouten, sogenannte Velorouten, die die einzelnen Stadtteile untereinander verbinden. Nun wird die Verkehrsführung an der Außenalster in mehreren Bauabschnitten fahrradfreundlich angepasst. BPR Künne & Partner übernimmt diese Umgestaltung für den Abschnitt Harvestehuder Weg bis Bellevue.

Rund um die Außenalster liegt Hamburgs umfassendes maritimes Erholungs-, Sport- und Freizeitparadies, das durch seine zentrale Lage seit Generationen eine der begehrtesten und exklusivsten Wohngegenden der Hansestadt beheimatet. Im ca. 160 ha großen Gebiet wird die Verkehrsführung in mehreren Bauabschnitten an die heutigen Anforderungen einer fahrradfreundlichen Stadt angepasst. Hamburg hat bereits vor einigen Jahren begonnen, ein Konzept zur sicheren Führung des alltäglichen Radverkehrs zu entwickeln. Unter dem Überbegriff Velorouten bestehen bereits 14 Radfahrrouten, die die einzelnen Stadtteile untereinander bzw. diese mit der City/Hafencity verbinden. Das aktuell zur Fahrradstraße ausgebaute Teilstück ist Bestandteil der Veloroute 4, die vom Rathausmarkt über Winterhude zum Flughafen und weiter gen Norden führt. Nach abgeschlossener Planungs- und Ausschreibungsphase setzen wir für den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) aktuell die Alster Fahrradachsen vom Harvestehuder Weg, Krugkoppel, Fernsicht bis hin an die Straße Bellevue baulich um.

Teilstück - Abschnitt 2a

In diesem Teilstück, Abschnitt 2a, geht es vordergründig um die Neuaufteilung der vorhandenen Verkehrsräume mit parallel stattfindender Modernisierung von Beleuchtungs- und Entwässerungseinrichtungen sowie die Neuverlegung von Kabel- und Leerrohrtrassen. Bei allen baulichen Maßnahmen gilt ein besonderes Augenmerk dem bis zu 150 Jahre alten ufernahen Baumbestand. Da sich das Wurzelwerk über die Jahrzehnte teils sehr oberflächennah ausgebildet hat, lassen sich die Nebenanlagen oftmals lediglich mit einer wassergebundenen Decke ausbilden. Alle im Bereich von Bestandsbäumen vorzunehmenden Arbeiten – Rückbau und Neuherstellung – werden im Vorfeld mit der ökologischen Baubegleitung abgestimmt. Somit sind oftmals vorhandene Gehwegplatten ausschließlich mittels Vakuumgerät aufzunehmen. Für den notwendigen Bodenabtrag wird ein Saugbagger eingesetzt, um die darunterliegenden Feinwurzeln nicht zu beschädigen. Um die zuvor durch parkende PKW verursachte Bodenverdichtung aufzuheben, erfährt das Erdreich bis auf Kronenbreite der Bäume mittels Bodenlanzen eine Hochdruckbelüftung mit zusätzlicher Substratzuführung. Beim Setzen der neuen Bordflucht und der Herstellung der Grundstückszufahrten findet zumeist das optisch passende und zuvor beim Ausbau gewonnene Granitmaterial seine Wiederverwendung. Durch die streckenweise Verjüngung der Straßenbreiten entstehen teils neue Grünflächen, die durch den umschließenden Einbau eines Tiergartengitters einen aktiven Schutz vor dem unerlaubten Befahren bzw. Parken erfahren.

Räumliche Trennung

Zielvorgabe bei den Alster Fahrradachsen ist insbesondere die räumliche Trennung von Fußgängern und Fahrradfahrern, um das durch die rasante Zunahme von E-Bikes und nun auch Elektrorollern gestiegene Konflikt- und Gefährdungspotenzial aktiv zu minimieren; dieses nicht zuletzt wegen der durch die E-Mobilität erreichten höheren Geschwindigkeiten. Wie schon jetzt festzustellen ist, werden sich die Autofahrer hierbei wohl erst noch an die mit der Einrichtung von Fahrradstraßen einhergehenden gesteigerten Rechte von Fahrradfahrern gewöhnen müssen, da sie sich zukünftig den baulich ohnehin auf bis zu 2,75 m je Fahrtrichtung verengten Straßenverkehrsraum nun mit den „Softbikern“ teilen müssen. In anderen Abschnitten stehen dem motorisierten Individualverkehr (MIV) je Fahrbeziehung komfortable 3 m und den Radfahrern zusätzlich 2,25 m Fahrbahnbreite zur Verfügung. Am Knotenpunkt Harvestehuder Weg – Krugkoppel ersetzt ein neu geschaffener Kreisverkehr die alte Ampelkreuzung und soll so ein zügiges, aber zugleich sicheres Abbiegen bzw. Durchfahren ermöglichen. Hierbei werden die Radfahrer in Richtung Winterhude baulich getrennt vom MIV geführt.

Teilstück - Abschnitt 2b

In den nächsten zwei Jahren werden durch die Umgestaltung und Erneuerung der Straßen Bellevue, Fährhausstraße, Schöne Aussicht und Eduard-Rhein-Ufer die Fahrradstraßen im Abschnitt 2b fortgeführt, sodass mit der Umgestaltung des Ostufers entlang der Außenalster dann final eine durchgängige, schnelle und komfortable Radverbindung geschaffen worden ist.

Auftraggeber:

Freie und Hansestadt Hamburg

Zeitraum:

2019 - 
 

Auftragnehmer:

BPR Dipl.-Ing. Bernd F. Künne &
Partner, Beratende Ingenieure mbB