Einstellungen und Kataloge

Darstellungstabellen basieren ebenso wie die Kodetabellen auf dem Kodekonzept, das Punkte und Lageplandaten über deren Kodierung fachlich differenziert. Während die Kodetabellen die Verknüpfung zwischen dem eigentlichen (numerischen) Kode und seiner (klarschriftlichen) Bedeutung herstellen, verknüpfen die Darstellungstabellen den Kode mit den Attributen für die grafische Ausgestaltung in der Lageplandarstellung. Änderungen zur CARD/1 Version 9.0 sind:
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In den Darstellungstabellen wurden die Grafikfarben auf Stifte umgestellt. Neben der bisherigen Darstellung der Status- und Farbdarstellung können Texte, Makrolinien, Flächenstile und Symbole auch mit ihren eigenen Stiftvorgaben (farbneutral) dargestellt werden.
Die Stiftattribute 'Stiftdicke' und 'Eck-/Endverhalten' werden in der Grafik nicht dargestellt.
- Die Linienstiltabelle ist zur Version 9.0 entfallen. Die Angaben zu Schraffuren und Makrolinien werden nun direkt in der Darstellungstabelle für Linien erfasst. Das vereinfacht und flexibilisiert die Definitionen für die Darstellung.
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Die Textdarstellungstabelle wurde konsequenterweise auf Schriftstile umgestellt.
Bei der Umformung werden die Schriftstile automatisch aus den vorhandenen Attributen generiert (UMF_90_TET_nnnnn).
- Darstellungstabellen für Linien und Böschungen nutzen jetzt konsequenterweise Flächenstile.

- Die Grafikfarben wurden gegen Stifte ersetzt.
- Flächen können mit Flächenstilen gezeichnet werden.
- Die Darstellung der Profillinien nutzt jetzt die Stricharten. Damit können beispielsweise in der Profilansicht Makrolinien verwendet werden, etwa für den Gewachsenen Boden.

Die Höhenlinienparameter wurden überarbeitet. Die Angaben zur Formatierung der Schichtungen wurden aktualisiert und in Höhenlinienstilen zusammengefasst. Die Höhenlinienstile können, besser als bisher, wiederverwendet werden.
Die bisherigen Höhenlinien-Parametersätze wurden in Höhenbereiche überführt. Wie bisher können in einem Eintrag mehrere Höhenbereiche getrennt gesteuert werden. Verbunden mit den Umstellungen ergeben sich für die Höhenlinien alle Vorteile des Katalogsystems (Vorgaben im Zentralen Projekt, Transport im XML-Format, einheitliche Auswahl und Bearbeitung, etc.)

Nach der Umstellung der Makrolinien auf das neue Katalogsystem erfassen Sie künftig die Makrolinien-Parameter in Dialogen. Eine Skizzendarstellung gibt es standardmäßig im Katalogsystem. Das ist bei Makrolinien besonders hilfreich, weil übersichtlich, selbst bei komplexen Linienstrukturen. Viele richtlinienkonforme Makrolinien werden bereits auf Ihrem Arbeitsplatz vorinstalliert, sozusagen 'ready to use'. Neue Makrolinien finden Sie auch darunter, etwa Heckenlinien oder die Möglichkeit, Texte entlang einer gekrümmten Linie auszugeben.
Damit künftig Ihre Schnittzeichnungen noch anschaulicher werden, finden Sie auch Makrolinien für den gewachsenen Boden und Dämmstofflinien. Diese stehen Ihnen in CARD/1 Version 9.0 für alle Zeichnungsgeneratoren zur Verfügung. Die Makrolinien werden außerdem in den Schnittansichten zu mehr Anschaulichkeit beitragen und Ihnen damit die Arbeit vereinfachen.
In den Stricharten können künftig auch Makrolinien referenziert werden.
Hier die Übersicht über die Abbildung der bisherigen Anweisungen auf den Makrolinien-Katalog der Version 9.0:
Anweisung alt Katalog neu LMAUER, SMAUER Mauerlinie LQUER, SQUER Linienbezogene Querstriche und Flächen LSYMBOL, LOBJEKT Symbollinie SFSYMBOL, SFOBJEKT Symbollinie SFSYMBOL2, SFOBJEKT2 Symbollinie SFLINIE Symbollinie, Linienbezogene Querstriche und Flächen

Für die Bearbeitung der Stifte wird Ihnen ein Katalog angeboten. Damit verbunden ist die Funktionalität zum Wechseln von der Tabellen- in die Baumansicht und umgekehrt. Mit F2 aktivieren Sie eine Vorschau des aktuellen Stiftes. Durch nochmaliges Wählen der Funktion wird die Vorschau wieder beendet. Während der Projektbearbeitung stehen Ihnen stets die Stifte des lokalen und zentralen Regelwerks sowie der aktivierten Regelwerke zur Verfügung.
Alternative Stiftattributtabellen (STF) werden ab Version 9.0 nicht mehr unterstützt. Anstelle einer alternativen Stiftattributtabelle wird jetzt ein Zeichnungsdesign angeboten (siehe Zeichnungsdesign). Aus der Stiftdefinition sind die Attribute Bildschirmfarbe und Plotter-Stift entfallen.

Auch Stricharten werden ab CARD/1 Version 9.0 im neuen Katalogsystem verwaltet. Sie genießen dadurch alle Vorteile, die oben bereits beschrieben sind. Hinzu kommen einige Verbesserungen, z. B. die automatisch generierte schematische Darstellung in der Skizzenansicht, wie sie im neuen Katalogsystem üblich ist. Sie zeigt die Ausgestaltung der Strichart mit unterschiedlichen Strichbreiten an. Außerdem können Stricharten nun aus bis zu zehn Strich-/Lücke-Angaben bestehen.
Neben den einfachen Stricharten (Strich + Lücke) können jetzt auch Makrolinien referenziert werden. Neu ist ferner die Option für Stricharten, Linien an den Ecken, z. B. bei einem Knick, so einrechnen zu lassen, dass sie dort nicht mit einer Lücke enden. Damit wird die Linienform präziser abgebildet.
Die Auswahl- bzw. Bearbeitungstabelle zeigt neben der Bezeichnung eine schematische Strichelung für die Strich-Lücke Definitionen an, so dass die Bezeichnung nicht für die schematische Darstellung benötigt wird.
Um unsichtbare Knickpunkte in Lücken zu vermeiden, kann das Knickverhalten gesteuert werden. Knickpunkte in Lücken werden dann, unabhängig von der Strichlierung, gezeichnet.

In einem CARD/1 Schriftstil oder Flächenstil werden alle Einzelparameter wie in einer Formatvorlage zusammengefasst, so dass Sie bei wiederholter Verwendung ein einheitliches Aussehen Ihrer Beschriftungen und Flächen erreichen.
Konnten Sie die Schrift- und Flächenstile bislang nur an denjenigen Stellen nutzen, die zur Erstellung RE 2012 konformer Zeichnungen relevant waren, so stehen sie Ihnen ab Version 9.0 an allen Stellen im CARD/1 System zur Verfügung, an denen Beschriftungen und Flächendarstellungen vereinbart werden. Das gilt beispielsweise für die Höhenlinienbeschriftungen, die Darstellung von Querprofilen in der Querschnittsansicht, in den Darstellungstabellen für Topografielinien und -texten, bei der Zeichnungsgenerierung von Schleppkurven, bei der Zeichnungsgenerierung von Achszeichnungen, Längs- und Querschnitten sowie Gleisvermarkungs- und Trassenplänen. An all diesen Stellen profitieren Sie in CARD/1 Version 9.0 von den neuen Schrift- und Flächenstilen.
Die Schriftstile wurden außerdem um Formatangaben erweitert, die bisher nur über Sondersequenzen erreichbar waren, z B. Fettschrift, Unterstreichen, Überstreichen sowie Durchstreichen. Darüber hinaus lässt sich die Kastengröße mit dem Schriftstil beeinflussen, um den Platzbedarf eng stehender Texte zu optimieren. Neben der kursiven Ausgestaltung der Windows-Schriftarten sind die Schriftarten variabel nach links oder rechts neigbar. Für die Gestaltung von Flächen können Flächenstile auch metrisch definiert werden. Die Ausgestaltung erfolgt dann unter Berücksichtigung des verwendeten Maßstabs. Das ist beispielsweise hilfreich bei der Darstellung eines Wabenverbundpflasters.
Die Erweiterungen auf einen Blick:
- Fettschrift, Unterstreichung, Überstreichung, Durchgestrichen
- Stift und Strichart Rahmen
- Stift und Strichart Fahne
- Kursiv und Neigung jetzt für Windows- und CARD/1 Schriftarten
- Neben der zeilenweisen-Unterstreichung wird jetzt auch eine Textunterstreichung angeboten
- Kastenformen: Kasten, Spitzkasten, Oval, Raute, Kreis, Ellipse, achteckig, sechseckig – Nutzung einheitlich sowohl innerhalb von Zeichnungen als auch für topografische Texte und bei der Zeichnungserstellung.
- Der Abstand des Rahmens zum Text kann jetzt im Schriftstil festgelegt werden.

Für die Bearbeitung der Zeichnungsränder wird Ihnen ebenfalls ein Katalog angeboten. Damit verbunden ist die Funktionalität zum Wechseln von der Tabellen- in die Baumansicht und umgekehrt. Sie bearbeiten Definitionen von Zeichnungsrändern, die bei der Erzeugung von Zeichnungen verwendet werden. Alle zeichnungserzeugenden Funktionsgruppen unterstützen eine vereinheitlichte Form zur Parametrierung und Nutzung von Zeichnungsrändern. In diesen Funktionsgruppen gibt es einheitlich die Anweisung ZRAND, mit der auf diese festgelegten Definitionen für Zeichnungsränder zugegriffen wird. Der Zugriff erfolgt nur noch über den Namen der Definition – die Parametrierung wird einmalig vorgenommen.

Symbole sind in CARD/1 kleine, häufig vorkommende Standard-Zeichnungsteile, die im CARD/1 Zeichnungssystem als Einzelsymbole (Symbolverweise) oder als Bestandteile von Musterschraffuren oder Makrolinien beliebig oft genutzt werden. Sie werden ab Version 9.0 im Katalogsystem verwaltet. Neben der bestehenden Auswahl, steht damit jetzt auch eine tabellarische Auswahl mit Schnellsuche und die Skizze zur Verfügung.

Die Kataloge mit Materialien und Oberflächen können jetzt bearbeitet werden. Für ein Material kann jetzt auch ein Flächenstil für die Darstellung der Schnittflächen vereinbart werden. Geschnittene Körper mit diesem Material werden dann mit der entsprechenden Flächensignatur gezeichnet.
Die Kataloge mit Materialien und Oberflächen bekommen für BIM-Anwendungen und die allgemeine Planung mit 3D-Objekten eine deutlich größere Bedeutung. Wir werden daher diese Kataloge weiter ergänzen.

Ab CARD/1 Version 9.0 profitieren Sie von den neuen CARD/1 Zeichnungsdesigns. Diese lösen die zusätzliche Stiftattributtabelle ab, die bisher noch an einigen Stellen (Druckausgaben, DXF-Ausgabe, etc.) angeboten wurde. Ein Zeichnungsdesign stellt Ihnen mehrere Verfahren zur Farbgebung bereit, mit denen Sie eine Zeichnung oder einen einzelnen Layer einer Layergruppe abweichend ausgestalten. Damit lassen sich beispielsweise thematische Layer sowohl im Vordergrund als auch nachrichtlich in eine Zeichnung einbinden. Anwendungsfälle hierfür sind beispielsweise:
- Variantenplanungen
- Entwässerung in den Varianten
- Ausstattung und Markierung
- Schleppkurven der einzelnen Varianten
Zeichnungsdesigns werden kontinuierlich zu einer umfassenden Ausgestaltung über alle Grunddefinitionen für Zeichnungen ausgebaut. Perspektivisch soll ein Zeichnungsdesign alle katalogartigen Anteile einer Zeichnung berücksichtigen (Stift, Stricharten, Symbole, Schriftstile, Flächenstile, etc.).
Zur Version 9.0 kann in einem Zeichnungsdesign das Aussehen der Stifte verändert werden. Neben dem Tauschen von Stiften können auch die Farbwerte verändert werden (Graustufen, Farbstufen, RGB-Tauschen, etc.). Verwendung finden die Zeichnungsdesigns bei der Zeichnungserstellung, der Zeichnungsausgabe, dem Zeichnungsexport, der Layerreferenz und der Zeichnungsdarstellung.
Bei der Umformung wird die Stiftnummernbasis in Layerreferenzen durch ein Zeichnungsdesign ersetzt. Außerdem werden die 'Bildschirmfarben' in ein Zeichnungsdesign umgeformt, sodass die alten Farben als Design weiterhin nutzbar sind. Die Stiftnummernbasis in Objektverweisen entfällt.
Im Rahmen der Zeichnungsgenerierung können die einzelnen Layer bereits mit einem Zeichnungsdesign eingebunden werden. Gesteuert wird das Design über die Anweisungen LAYEROBJEKT und DEFOBJEKT.

Die Weichenbibliothek wurde zur Version 9.0 modernisiert. Die Verwaltung der Weichen erfolgt im neuen Katalogsystem. Damit wird die Pflege der von uns mitgelieferten Weichen sehr viel einfacher, ohne die von Ihnen selbst erstellten Weichen zu beeinträchtigen. Gleichzeitig wurden fachliche Erweiterungen umgesetzt: Die Bibliothek enthält nun auch Bogenkreuzungen, abgeleitete Kreuzungsweichen und Bogenkreuzungsweichen. Außerdem wird die Erfassung ausländischer Weichensonderformen komfortabler. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Russland, China und den USA. Auch Straßenbahn-, MSB- und Überschneidungsweichen werden leichter zu erfassen sein. Ein Grundstock an neuen und ausländischen Weichengrundformen ist Teil der Basis-Bibliothek.
Bisher wurden die Bibliotheksweichen in der Funktionsgruppe Weichen bearbeiten gehalten. Jetzt heißen sie Weichengrundformen und werden im Katalogsystem verwaltet. Damit entfällt die aufwendige (händische) Verwaltung von lokalen und zentralen Weichenbibliotheken durch den Anwender. Die von IB&T betreuten Weichengrundformen werden über das Regelwerk 'Basis_Bahn' zur Verfügung gestellt. Alle weiteren können Sie über diese Funktionsgruppe selbst als zentrale oder lokale Weichengrundformen eintragen. Sie stehen dann in den Anwendungsprojekten zur Verfügung.
Ferner werden die Spurweiten und Schienenformen als eigener Kataloge zur Verfügung stehen, die ebenfalls über das Regelwerk 'Basis_Bahn' bereitgestellt werden. Sie dienen der Filterung der Weichen bei ihrer Verwendung im Projekt.
Selbstverständlich haben wir auch den Achsentwurf an die neue Weichenbibliothek angepasst. Insbesondere der Einbaukontext wird ausgewertet, so dass Ihnen nur noch Weichen angeboten werden, die in dem jeweiligen Kontext eingebaut werden dürfen.